Sonntag, 22. Januar 2012

166,7 km in der 3. Jännerwoche; Jahresrückblick

Januar leitet sich vom lateinischen Wort "ianua" (Tür) bzw. vom entsprechenden Namen des römischen Gottes Ianus ab. Wie die Tür eine Vorder- und eine Hinterseite hat, so stellten sich die Römer auch Ianus als einen zweigesichtigen Gott vor, der einerseits ins alte Jahr zurück-, andererseits ins neue vorauszublicken vermag.
Die dritte Jännerwoche also absolvierte ich 166 km, lediglich 40 davon laufend; mich der Natur und dem reichlichen Schneefall in Davos anpassend spulte ich den Rest auf Langlaufskiern ab. De facto habe ich mit diesem Sport vor einem guten Monat begonnen und die Sache macht Spaß. Großteils skate ich, allmählich werde ich auch ein wenig schneller (ab und zu gelingen im Flachen bereits einzelne Kilometer unter 3 Minuten). Von der Dauer her bedeuteten die 166 km an die 12 Trainingsstunden, ein Standard, den ich in den Grundlagenmonaten Jänner und Februar halten möchte. Mitte Februar werde ich voraussichtlich einen ersten Testwettkampf, einen Berglauf von 30 Minuten, bestreiten.
Auf 2011 zurückblickend ist festzuhalten, dass es kein leichtes Jahr war. Zwar lief ich bereits im März 1h06 über den Halbmarathon, aber anschließend hatte ich über Monate mit diversen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Trotzdem gab es Rennen, auf die ich gerne zurückblicke: die eben erwähnten 1h06 am Halbmarathon am Lago Maggiore, im April der Sieg beim Vivicittà-Lauf in Bozen. Im August gelang mir mit Rang 2 beim Matterhornlauf endlich ein anständiges Ergebnis, wobei ich sogar am Sieg vorbeischrammte. Die Form kam dann so langsam erst im Oktober, ein Erlebnis war die Tour de Tirol in Söll mit drei Rennen an drei Tagen unter schwierigsten Wetterbedingungen. Wie sehr habe ich das Duschen nach den harten und kalten Wettkämpfen genossen, wie sehr den Saunabesuch nach dem (verkürzten) Marathon am zweiten Tag! Eine neue Erfahrung - mit einer ansprechenden Zeit von 31.05 - war der 10km-Lauf in Basel Ende November. Mit dem Sieg beim Kolsassberglauf in persönlicher Bestzeit und einer weiteren persönlichen Bestmarke beim Silvesterlauf in Peuerbach zeigte sich der Dezember versöhnlich.

Montag, 9. Januar 2012

In Peuerbach schließt sich der Kreis


--------------------------- Foto: www.CITYFOTO.at -----------------------------------
Nachdem ich die Saison 2011 mit dem Lauf der Asse begonnen hatte, war dasselbe mein 31. und letzter Wettkampf im selben Jahr.
Peuerbach ist seit Jahren einer der bestbesetzten Silvesterläufe weltweit- Seriensieger Carsten Eich wurde in seiner Rolle als Seriensieger im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausend von Günther Weidlinger abgelöst. 2010 war kein Geringerer als der 3000m-Olympiasieger Ezequiel Kemboi am Start, dieses Jahr mit Leonard Komon, dem Weltrekordler über 10 und 15 km, der schnellste Straßenläufer der Welt. Ein besonderes Augenmerk legt OK-Chef Hubert Lang darauf, die besten Österreicher am Start zu haben- das Publikum dankt es mit großer Begeisterung an der Strecke.
Für mich hatte sich die Vorbereitung auf das kurze (6,8 km) und schnelle Rennen nicht ganz einfach gestaltet; der Wintereinbruch in Davos ab Anfang Dezember mit ungeheuren Schneemassen hatte schnellere Einheiten unmöglich gemacht und mir Grundlagentraining mit langsamen (aber aufgrund des schwierigen Untergrunds doch kraftzehrenden) Läufen aufgezwungen. Trotzdem war es mein Ziel, meine 2010er Zeit (21.14; km-Schnitt von 3.07) zu verbessern.. Ein allgemein schneller Start war für mich dann doch etwas zu schnell: in der zweiten (von acht) Runden musste ich den Fitschen-Pflügl-Zug ziehen lassen, konnte mich dann in der nächsten Gruppe ein klein wenig erholen (auch dank der lautstarken Unterstützung einer kleinen, eingefleischten Fangemeinde). Die Schlussoffensive startete ich in der drittletzten Runde etwas zu früh und enthusiastisch, sodass mich die Erschöpfung schon bald wieder einbremste. Letztendlich verbesserte ich meine Bestmarke aus dem Vorjahr um immerhin 26 Sekunden- meine Leistung würde ich auf eine 10km-Zeit von 30.50-31.00 umrechnen. Der siegreiche Kenianer Komon scheiterte am Streckenrekord (18.46, Richard Limo, 1999) um fünf Sekunden, nachdem er in den ersten Runden noch auf Kurs gewesen wäre.
Vom Athletischen abgesehen war Peuerbach auch ein tolles gesellschaftliches Ereignis mit u.a. der Silvesterparty, auf der wir das alte Jahr ausklingen ließen, um ins neue zu rutschen.

Ergebnisse:
1. Leonard Komon 18.51
2. Josphat Bett 18.58
5. Günther Weidlinger AUT 19.23
6. Steffen Ulizka GER 19.41
18. Gerd Frick 20.48